Hallo an alle Karpfenspezialisten!

Willkommen zu einer neuen Einrichtung auf KHF: Der Frage des Monats!

Ab Januar wollen wir gerne etwas knifflige Themen zur Diskussion stellen.
Wir denken dabei z.B. an Rigdetails, oder andere heiße Eisen.
Das kann natürlich nur funktionieren, wenn es auch zu einem regen Meinungsaustausch kommt.

Zur Frage für den Februar wurde ich beispielsweise durch den Artikel von Maurice Willms im Carp in Focus inspiriert. In diesem beschäftigt sich der Autor mit der Entwicklung der Karpfenrigs vom Sidehooking bis zum No-Knot, ihren Hakeigenschaften und Möglichkeiten zur Optimierung.

Doch nun zum eigentlichen Thema:
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Ein Gedanke, der bei mir besonders hängen geblieben ist, ist die Frage nach dem richtigen "Austrittspunkt" des Haares am Hakenschenke. Wenn ich am Ufer Kollegen treffe und man über Rigs fachsimpelt, habe ich mir beispielsweise schon immer gerne angeschaut, wie hoch/lang diese beim No-Knot das Haar am Hakenschenkel anwickeln. Auch mit Poldi hatte ich hierüber bei einem Fish-In einmal eine Diskussion darüber.

Die traditionelle Sicht
Poldi vertrat seinerzeit beispielsweise den Standpunkt, dass der optimale Punkt für das Ende der Wicklung gegenüber der Spitze des Widerhakens liege. Ich habe dagegen eingewandt, dass dadurch der Köder nicht genügend Spiel habe, um bei einem eventuellen Ausblasversuch des Karpfens den Haken zunächst nicht zu verziehen, sondern greifen zu lassen.

Überlegungen zur Wirkweise
Maurice Willms stimmt in seinem Artikel zu, meint jedoch, dass bei normalen Line-Aligner-Montagen und bei gebogenen Hakenformen (sei es durch den Haken oder den Schrumpfschlauch) ein Austrittspunkt näher am Schenkel effektiver sei.

Dem stimme ich nach eigenen Test und zwei Saisons entsprechend guter Bißausbeute uneingeschränkt zu. Dieser Ansicht nach sollte das Haar bei Montagen für Bodenköder sogar im Hakenbogen befestigt werden. Dies verbessert die Wirkweise unseres Rigs positiv. Das Gewicht des Boilies zieht die Hakenspitze (welche durch den Line-Aligner) ja besonders gut im Karpfenmaul hinter der Lippe des Fisches eindreht nach unten und verankert ihn schneller im Unterkiefer, also da wo er hingehört.

Überprüfung durch Selbsttest
Dies kann man relativ einfach nachvollziehen, indem man einmal ein Rig mit einem tieferen Austrittspunkt, also z.B. gegenüber der Hakenspitze über die Handfläche zieht und im Gegensatz dazu eine mit einem zusätzlichen Silikonschlauchstückchen versehene Montage bei der das Haar im Hakenbogen austritt. Letztere wird deutlich eher in eure Handfläche eindringen. Der übliche Versuch mit dem über den Finger ziehen des Vorfachs ist hier nicht besonders aussagekräftig, fordert er zwar das Drehen des Haken heraus, ist aber in keinster Weise mit der Anatomie eines Karpfenmauls beim Biss vergleichbar.

Einige Fotos zur Illustrierung
Hier noch ein paar Bilder, damit das oben Geschriebene noch etwas anschaulicher wird:

Foto links: kurz gewickelter Haken ohne Schlauchfixierung
Foto mittig: Haar bis zur Spitze des Widerhakens angewickelt
Foto rechts: Haar zusätzlich bis zum Hakenbogen geführt

Und jetzt die Fragen an Euch:
1. Wie beurteilt Ihr die Hakeigenschaften der gezeigten Rigs?
2. Was spricht für die jeweilige Haarbefestigung?
3. Welche wählt Ihr?
4. Welche Erfahrungen habt Ihr mit den entsprechenden Versionen?

Wir freuen uns über zahlreiche Meinungen und Kommentare!

Euer
Karpfenfreunde Hessen Forum Team