Karpfen
Der Karpfen ( cyprinus carpio) ist in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch Mönche nach Schleswig - Holstein gebracht worden. Die damals angelegten Teiche existieren teilweise noch heute. Da sich die Karpfen in einigen Gewässern während warmer Sommer fortpflanzen können, sind sie im Sinne der Schleswig-Holsteinische Binnenfischereiordnung als heimische Fischart zu betrachten.Der Karpfen bevorzugt flache, nährstoffreiche und gut durchwärmte Seen. Er ist unempfindlich gegenüber Schwankungen des Sauerstoffgehaltes und des ph - Wertes. Als Nahrung dienen vor allem Wirbellose (Würmer, Schnecken, Insektenlarven und Muscheln), aber auch Pflanzenteile und Plankton.
Die Laichzeit des Karpfens fällt in die Zeit von Mai bis Juni bei einer Wassertemperatur von 18 - 20*C. Die ca. 1 mm großen Eier 200.000 pro kg Körpergewicht) werden in flachen, erwärmten Uferbereichen unter heftigem Laichspiel an Wasserpflanzen geklebt. Die Jungfische schlüpfen im warmen Wasser schon nach 3 - 6 Tagen. Sie ernähren sich zunächst von Plankton, beginnen aber schon bald mit der Nahrungssuche am Grund. Der Karpfen wird mit 2 - 4 Jahren ab einer Länge von 30 - 50 cm geschlechtsreif und kann bis zu 50 Jahre alt werden.
Hinsichtlich der Beschuppung werden 4 Formen unterschieden, deren Körperbau gestreckt oder hochrückig sein kann:
1. Schuppenkarpfen, mit vollständigem Schuppenkleid
2. Spiegelkarpfen, mit unregelmäßig verteilten "Spiegelschuppen"
3. Zeilkarpfen, mit einer Reihe gleichgroßer "Zeilschuppen" entlang der Seitenlinie
4. Nackt - oder Lederkarpfen, ohne oder nur mit wenigen Schuppen
Merkmale: Er hat einen lang gestreckten (dem Döbel ähnlichen) Körper, mit stumpfer, zwischen den Nasenlöchern eingedellter Schnauze. Einen Leicht unterständigen Mund ohne Bartfäden. Seine Bauchseite ist abgerundet. Er hat große Schuppen. Ca. 42-45 entlang der Seitenlinie. Unterhalb der Seitenlinie hat er noch 5 Schuppenreihen. Die Rückenflosse hat 10 und die Afterflosse hat 11 Strahlen. Wobei die ersten drei Strahlen ungefiedert sind. Die Schlundzähne sind zweireihig und an den Rändern schräg abgeschliffen, seitlich zusammengedrückt und sägeförmig gekerbt. Der Rücken ist von dunkelgrün bis grünschwarz gefärbt. Wobei die Flanken heller grünlich sind. Der Bauch ist weißlich gefärbt. Alle Schuppen sind dunkel umrandet (Netzzeichnung). Er kann bis zu einer Länge von 120cm wachsen.
Vorkommen: Er liebt ruhige tiefe Seen. Die optimale Wassertemperatur liegt bei ca. 22-26 Grad. Die ursprüngliche Verbreitung ist kaum noch feststellbar, da bereits ab dem 10. Jahrhundert künstlicher Besatz in China betrieben wurde. In Deutschland ab 1965. Heute in ganz Europa verbreitet.
Lebensweise: Der Graskarpfen verträgt zwar auch tiefere Temperaturen, ist aber eher eine wärme liebende Art. Im Jangtse/China tritt die Geschlechtsreife schon in 4-5 Jahren ein. In kühleren Gewässern erst mit 6-8 Jahren. das Ablaichen erfolgt in stark strömendem Wasser über Kiesgrund. Die Brutzeit beträgt 32-40 Stunden bei ca. 27-29 Grad. Jungfische ernähren sich zunächst von Kleintieren. Ab einer Länge von 6-10 cm gehen sie zur Pflanzenkost über. Ihr Darmkanal verlängert sich um das 2-2,5 fache ihrer Körpergröße.
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